KWD taucht ein in die faszinierende Welt der Sinne und Kommunikation und schlägt dabei eine Brücke zu nachhaltiger Nachbarschaft innerhalb der taubblinden Gemeinschaft– eine Erfahrung, die Empathie stärkt und Herzen verbindet.
KWD taucht ein in die faszinierende Welt der Sinne und Kommunikation
Ein außergewöhnlicher Tag öffnete die Tore zu einer Welt jenseits des Alltäglichen für 12 freiwillige Mitarbeiter*innen der KWD in Radeberg. Am 28.09.2023 brachten sie ihre Leidenschaft und Hingabe beim "Care the Neighborhood"-Projekt zum Ausdruck und hinterließen nicht nur handwerkliche Spuren, sondern auch einen tiefen Eindruck von Empathie und Erkenntnis.
Unsere engagierten Mitarbeiter*innen ließen ihre Büroarbeitsplätze hinter sich und begaben sich in den Garten des Taubblindenheims in Radeberg, um hier tatkräftig bei der Pflege der Gartenanlage zu unterstützen. Dieser Tag hatte jedoch einen Mehrwert, der über die bloße Bepflanzung von Beeten hinausging - er bot eine Sinneserfahrung und lehrte Empathie in einer Umgebung, die sehr isolierend für Taubstumme sein kann.
Mit voller Hingabe kümmerten sich die Helfer*innen um die Grünpflege des Gartens und schufen so nicht nur eine ästhetische Umgebung, sondern leisteten auch einen wichtigen Beitrag für taubblinde Menschen. Ziel war es hierbei, die eigenen Sinne zu sensibilisieren und ein tieferes Verständnis für die komplexe Wahrnehmung von Taubblinden zu entwickeln, die besondere Anpassungsfähigkeit erfordert.Unter der inspirierenden Führung von Frank Hasse, einem Experten des Taub-Blinden-Heims, gingen die Mitarbeiter*innen auf eine außergewöhnliche Reise. Sie erkundeten die beeindruckende Gartenanlage und wurden mit den täglichen Herausforderungen taubblinder Menschen konfrontiert. Das Eintauchen in eine unbekannte Umgebung ohne Seh- und Hörsinn erforderte besondere Achtsamkeit, Sensibilität, Geduld und Konzentration. Dieser Perspektivenwechsel erlaubte ihnen, die Welt mit neuen Augen zu sehen und sich voll und ganz auf das Gegenüber und die Natur einzulassen.
Während sie durch den Garten wanderten, spürten sie die Struktur der Pflanzen, lauschten aufmerksam den Geräuschen der Natur und tauschten sich in der Tastsprache aus, die für Taubblinde eine zentrale Kommunikationsform ist. Es war eine Gelegenheit, die Umgebung anhand der taktilen Sinne bewusster wahrzunehmen und somit präsenter im Moment zu sein. Ebenfalls stärkte es die Fähigkeit, einfühlsamer und sensibler gegenüber den Bedürfnissen von Taubstummen zu sein und Durchhaltevermögen, Achtsamkeit sowie Kreativität zu entwickeln. Diese Erfahrung bereicherte nicht nur das Zusammengehörigkeitsgefühl, sondern auch das Verständnis für die außergewöhnliche Wahrnehmung und Sensibilität von Taubstummen, mit der sie ihre Umgebung auf eine einzigartige Weise erfassen.
"Care the Neighborhood" war weit mehr als ein Tag der Gartenarbeit. Die KWD-Mitarbeiter haben nicht nur einen gepflegten Garten hinterlassen, sondern haben auch eine tiefgreifende Erkenntnis über die Bedürfnisse und Herausforderungen taubblinder Menschen gewonnen. Es war ein Tag, der die Menschlichkeit und den Gemeinschaftssinn in den Fokus stellte und mit Hilfe von Empathie und Engagement die Nachbarschaft ganz praktisch bereicherte.
Christoph Grützner (Teamleiter Werkzeugbau) äußerte sich zu diesem besonderen Tag: "Es war eine wunderbare Erfahrung außerhalb unseres gewohnten Arbeitsumfelds. Wir haben viel über die Geschichte des Taubblindenheims, ihre täglichen Herausforderungen und die Vielfalt der Pflanzen im botanischen Garten gelernt. Die aufrichtige Dankbarkeit hat gezeigt, dass unsere Arbeit wertvoll war."
Michael Kießling (Planer Logistik) fügte hinzu: "Der Tag war lehrreich und aufregend. Wir haben nicht nur mehr über das Leben taubblinder Menschen erfahren, sondern auch die Dimensionen des botanischen Blindengartens erkundet. Die Gartenarbeit bei strahlendem Sonnenschein war anstrengend, aber die Freude über das Ergebnis am Ende des Tages umso größer."
Der Projekttag "Care the Neighborhood" unterstreicht, dass Mitgefühl und Engagement die Grundpfeiler einer unterstützenden Gemeinschaft sind. Indem wir uns auf Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnissen einlassen, können wir dazu beitragen, dass eine Umgebung geschaffen wird, in der jeder Mensch gleichermaßen gehört, gesehen und geachtet wird und somit Herzen berührt und Menschen vereint werden.